Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e. V. (BSV)

 

Heidelberger Briefmarken-Bote - Dezember 2001

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www.Briefmarken-Heidelberg.de

Heidelberger Briefmarken-Bote

Inhalt:          

Editorial
Vereinschronik Teil I
Großtauschtag am 2.12.2001
Fußball-WM 2002

Wohlfahrtsmarken 2001
Neue Heidelberg-Briefmarke
EURO-Fahrplan für Briefmarken
Briefmarken-Planung 2002
Die Briefmarke lebt!
Impressum


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Mensch neigt dazu, die Gemeinschaft zu suchen. Sei es in der Familie oder im Verein. Noch vor 20 Jahren bereitete es den Vereinen keine große Mühe, Mitglieder für die "Gemeinschaft Verein" zu finden. Mit der fortschreitenden Mediengesellschaft wurde dies von Jahr zu Jahr schwieriger, da diese Mediengesellschaft das Individuum mehr und mehr isoliert - denn durch die elektronischen Medien kann man "ganz bequem von zu Hause" kommunizieren. Und das führt dazu, dass man die Kommunikation über elektronische Medien betreibt - die persönliche Präsenz ist oft nicht mehr notwendig. Um es deutlich auszudrücken: Während sich früher Freunde öfters persönlich trafen - besuchten - schicken sie heute mal schnell eine Mail. "Hast Du Fritz kürzlich mal gesehen?" "Nein, aber wir mailen uns täglich, was so los ist".

Ich benutze selbst die elektronischen Medien. Man ist schneller informiert, kann schneller informieren. Trotzdem ist der persönliche Kontakt mit Menschen für mich nicht zu ersetzen. Denken Sie mal darüber nach.

Um den Kontakt mit unseren Mitgliedern zu vertiefen, das Gefühl des "Dazugehörens" zu fördern, haben wir uns entschlossen, eine Vereinszeitschrift herauszubringen.

Der Heidelberger Briefmarken-Bote soll Sie über das Vereinsgeschehen informieren, aber auch über aktuelle Dinge, die unser Hobby insgesamt betreffen. Und er ist als gutes, altes "Printmedium" hergestellt und zusätzlich hier im Internet unter www.Briefmarken-Heidelberg.de zu finden.

Der Briefmarken-Bote soll halbjährlich erscheinen (Juni und Dezember). Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des BSV Heidelberg und Rohrbach natürlich auch weiterhin die Infobriefe, die über aktuelle Dinge informieren.

Wenn Sie Anregungen für den Inhalt der neuen Vereinszeitschrift haben, schreiben Sie diese an die Redaktion (oder sagen Sie mir diese persönlich an einem der Tauschabende!).

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim lesen. Übrigens: Druckfehler sind gewollt.

Ihr Christian Klouda
1. Vorsitzender


Vereinschronik Teil I:  Der Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V.

Ein Rückblick (von Dr. Horst Friebolin)

Teil I: Vorläufer 1869-1891

Nachdem vor ca. einem Jahr aus dem Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und dem Tauschring Rohrbach durch Fusion der Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V. hervorgegangen ist, erscheint es sinnvoll - vielleicht auch wünschenswert - auf unsere gemeinsame Vergangenheit, die Geschichte der Philatelie in Heidelberg, zurückzublicken. Eine lose Folge von Beiträgen in unserer neuen Vereinszeitschrift soll diesem Ziel dienen.

Am 11. Mai 1991 feierte der Briefmarken-Sammlerverein 1914 e.V. Heidelberg das Jubiläum "100 Jahre Briefmarken-Sammlervereine in Heidelberg". Im Rahmen dieser Veranstaltung fand der 39. Landesverbandstag, die HEIDELBERGA 91, eine Rang III - Ausstellung der "Jungen Briefmarkenfreunde Heidelberg", eine Briefmarkenausstellung "200 Jahre Post in Heidelberg" und ein Briefmarkensalon "Papier und Druck" statt. In der zu diesem Anlaß herausgegebenen Festschrift habe ich die mir zugänglichen Quellen zur Geschichte des BSV Heidelberg ausgewertet und niedergeschrieben. Auf der Suche nach Unterlagen, vor allem der Gründerjahre Ende des 19. Jahrhunderts, haben mich Rolf Böckle, Wolfgang Essig, Peter Kuhn, Willi Weil (gest.), Erich Ueltzhöffer und Dr. Benl vom Archiv der Stadt Heidelberg tatkräftig unterstützt. Da ich im folgenden weitgehend auf die damaligen Ergebnisse zurückgreifen werde, möchte ich schon jetzt meinen damals ausgesprochenen Dank wiederholen. Erfreulicherweise ist in diesem Jahr (2001) zum 50-jährigen Bestehen des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine e.V. von Hans Meyer unter Mitwirkung von Walter Marchart eine Festschrift1) erschienen, der ich vieles entnehmen konnte, was ich 1991 nicht kannte. Für Hans Meyers Arbeit gebührt ihm unser Dank.

Der Auslöser für die 100-Jahr-Feier 1991 war, daß wir 1987 beim Umzug mit unserem Vereinsarchiv das alte Protokollbuch von 1891 fanden, das die Gründung und Geschichte der ersten drei Jahre des "Vereins für Postwertzeichenkunde in Heidelberg" dokumentiert. Diesen Verein betrachten wir als unseren Vorläufer.

Die 1. Seite dieses Buches enthält das Protokoll der konstituierenden Versammlung am 5. Oktober 1891, das heißt, das war vor genau 110 Jahren. Bevor ich auf dieses Ereignis näher eingehe, möchte ich erwähnen, dass der 1891 neugegründete Verein nicht der erste Versuch war, die Briefmarkensammler Heidelbergs zu vereinen. Dies geschah bereits 1869 durch den amerikanischen Jurastudenten Wilhelm Faber, der aller Wahrscheinlichkeit nach zu Studienzwecken hier weilte. Faber gründete den "Süddeutschen Philatelisten-Verein", der als der erste Verein in Deutschland gelten darf.

Briefbogen des ersten deutschen Philatelistenvereins (Reproduktion aus dem Buch "Philatelie im Südwesten" von Hans Maier, dem wir für die Gestattung der Wiedergabe herzlich danken)

1991 schrieb ich in der Festschrift: "Wenn man dem Artikel von Herrn Dr. Moschkau in der Zeitschrift "Postwertzeichen" 1888, Nr.1 (s. Protokoll vom 4.1.1892) vertrauen darf, wurde 1870 oder 1869 von Herrn cand. jur. Faber in Heidelberg der erste deutsche Briefmarkensammlerverein gegründet. Diesem Verein, über den nichts mehr bekannt ist, war offensichtlich kein langes Leben beschieden, wahrscheinlich eine Folge des Krieges 1870/71".

Wie ein von Hans Meyer in der oben zitierten Festschrift* auf S. 15 abgebildeter Brief mit Briefkopf des Sekretariats des "Süddeutschen Philatelistenvereins" belegt, muß die Gründung 1869 erfolgt sein. Dieser Beleg war mir 1991 noch nicht bekannt. Hans Meyer beschreibt weitere Aktivitäten von Faber. So hat er die Briefmarkenzeitung "Bazar für Briefmarken-Sammler als Illustrirtes Fachblatt" sowie die "rühmlichst bekannte Firma Wilhelm Faber & Comp." gegründet. Beide Einrichtungen wurden von den "größten Sammlern" akzeptiert. Ein weiteres Zitat aus dem Buch von Hans Meyer (S. 16) gibt auch ein Motiv für die Gründung des "Süddeutschen Philatelistenvereins" durch Faber an. Er zitiert einen kleinen Abschnitt aus der Satzung, die in der Zeitschrift Bazar für Briefmarkenkunde S. 14 (liegt mir leider nicht vor) veröffentlicht ist: "....dem spitzbübischen Unwesen des Verkaufs von Imitationen und Fälschungen als echter Marke entgegenzutreten und womöglich ein Ende zu bereiten." Es ging also schon damals um den Sammlerschutz. Da Faber 1870 wieder nach Columbia in den USA zurückging, schlief der Verein, seines Motors beraubt, wohl kurz danach wieder ein. Sicherlich spielte auch der Krieg 1870/71 eine Rolle.

In der folgenden Zeit übernahm dann der Internationale Philatelisten-Verein Dresden eine Vorreiterrolle, an dessen Gründung der oben schon erwähnte Alfred Moschkau maßgeblich beteiligt war. In der Vereins-Zeitung dieses Vereins "Der Philatelist" (VII. Jahrgang 1886, Heft 1) fanden wir dann erst 1886 wieder einen Hinweis über die organisierte Philatelie in Heidelberg, denn es ist von einer gemeinsamen Sektion BADEN-BADEN-HEIDELBERG des Philatelisten-Vereins Dresden die Rede. In der gleichen Zeitschrift stand dann 2 Jahre später (15. Juni 1888), daß unter dem Vorsitz des Vereinsmitglied Nr. 113, Herrn Kohlhagen, am 15.Mai 1888 in Heidelberg eine eigene Sektion gegründet wurde. In Dresden wird "diese Nachricht mit großer Freude entgegengenommen und auf das Blühen und Gedeihen der neuen "Section Heidelberg" ein kräftiges Hoch ausgebracht." Bei dieser Neugründung scheint es sich - wie auch beim Mutterverein in Dresden - um einen recht exklusiven Club gehandelt zu haben, der dem Normalsammler - wohl nicht zuletzt aus finanziellen Gründen - verschlossen war, denn als eines der Motive zur Gründung des "Vereins für Postwertzeichenkunde in Heidelberg" 1891 war im Protokoll der konstituierenden Versammlung ausdrücklich genannt:
"Die hierorts bestehende Sektion des Internationalen Philatelisten-Vereins vermöge besonders den kleinen Sammlern wenig oder gar keinen Nutzen zu bieten, so daß ein selbständiger Verein, dessen Beitritts- und Beitragsbedingungen leichter seien, dem philatelistischen Leben in Heidelberg mehr Vorschub leisten werde."

Der nächste Beitrag befaßt sich mit der Gründung und den Aktivitäten des "Vereins für Postwertzeichenkunde in Heidelberg", der am 5. Oktober 1891 gegründet wurde.

*) Hans Meyer unter Mitwirkung von Walter Marchart Philatelie im Südwesten - 50 Jahre Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine e.V. Ubstadt-Weiher 2001; Selbstverlag des LV Südwest e.V.


Großtauschtag am 2.12.2001:   Erfolgreiches Sammlertreffen!

Zur Vergabe des Heidelberger Philatelisten-Pokals 2001 trafen sich in der Mensa der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) am Sonntag, dem 2. Dezember 2001, Briefmarkensammler aus dem ganzen Südwesten. Ausgestellt wurden Sammlungen, die das breite Spektrum des Hobbys wiederspiegelten.

"Einfach war die Wahl nicht", so der Vertreter des Landesverbandes Südwest, Manfred Plötze, der zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Werner Pfisterer und den Stadträten Professor Ernst Gund und Klaus Weirich die Prominenten-Jury stellte. "Eigentlich hätten alle Exponate den Pokal verdient" so die einhellige Meinung der Jury.

Auf den ersten Platz kam die Sammlung von Sammlerfreund Hans Maier, der "Deutsche Einschreibebriefe mit Sonder-Einschreibezettel von 1896 - 1955" ausstellte. Den zweiten Platz belegte die Thematische Sammlung von Frau Ingrid Kirsch mit dem so passenden Titel "Stille Nacht, Heilige Nacht - Weihnachtslieder aus aller Welt". Und Sammlerfreund Rolf Böckle holte sich mit seinem Exponat "Sonderstempel von Heidelberg" den 3. Platz. Herzlichen Glückwunsch den Preisträgern und allen Ausstellern für die tolle Leistung!

Besonders zu erwähnen seien noch eine sehr aktuelle (und sehr originell aufgebaute Sammlung) von Sammlerfreund Stefan Haury, der mit seinem Exponat "Der EURO hält Einzug" Gespür für die Aktualität des Themas und Kreativität beim Aufbau des Exponates zeigte, und das Münzen-Exponat von Sammlerfreund Karl Apfel, der "Von der Mark zum EURO" ebenfalls einen sehr interessanten Streifzug durch die Zeit vom Kaiserreich bis zur Einführung der neuen Währung zeigte.

Der Heidelberger Philatelisten-Pokal 2001 fand im Rahmen des traditionellen Großtauschtages für Briefmarken, Münzen, Postkarten und Telefonkarten statt, zu dem der BSV Heidelberg und Rohrbach auch in diesem Jahr herzlich eingeladen hatte.

Entgegen dem allgemeinen Trend zu schwach besuchten Veranstaltungen dieser Art konnte der ausrichtende Verein eher eine Zunahme des Besuches feststellen. Nur die Umsätze des Handels waren auf relativ niedrigem Niveau. "Es kommen zwar viele Leute, aber das Geld sitzt nicht mehr so locker, wie noch Mitte des Jahres" drückte es ein Händler aus.


Fußball-WM 2002

Fast alle Weltmeisterstaaten wollen zur WM 2002 in Japan und Korea eine gemeinsame Briefmarken-Ausgabe an die Schalter bringen.

Bis auf Großbritannien, so ist der momentane Stand, wollen 2002 die Fußball-Weltmeisternationen Argentinien, Brasilien, Frankreich, Italien, Uruguay und Deutschland eine Gemeinschaftsausgabe mit einem einheitlichen Motiv ausgeben.
Das Gemeinschaftsmotiv soll in den Staaten um eine zweite Marke mit einer Spielszene in den jeweiligen Nationaltrikots ergänzt werden.

So erscheinen in Deutschland die Werte zu € 0,51 (nationale Spielszene) und € 0,56 (Gemeinschaftsmotiv).
Ersttag soll der 7. März 2002 sein (ursprünglich für den 05.09.2002 geplant). Nach Postangaben erscheinen sie im Zusammendruck.

Bei dem Gestaltungswettbewerb für das gemeinsame Motiv ist die deutsche Grafikerin Andrea Acker ausgewählt worden. Sie gestaltet auch die 'nationale' Marke.

Detlev Moratz


Wohlfahrtsmarken 2001 in zwei Zähnungsvarianten !

Unbedingt beachten sollte der Deutschland-Sammler das "Marken-Set" der Wohlfahrtsmarken 2001. Eigentlich sollte das Markenheftchen ein Block werden. So plante es das Bundesfinanzministerium (BMF) zumindest. Ganz offensichtlich zur Unterstützung des rückläufigen Verkaufs von Wohlfahrtsmarken.

Der Satz aus Bogen und auch das Marken-Set kosten jeweils DM 10,20 / € 5,22 (enthaltener Zuschlag: DM 3,00 / € 1,55). Im Heftchenblatt sind die Marken des Satzes bogenförmig versetzt zusammenhängend gedruckt.

Das Marken-Set mit dem zum Heftchen-Blatt (H-Blatt) mutierten Block hätte zusammen mit den Marken aus Bögen am 11. Oktober 2001 an den Schaltern sein sollen. Durch die Probleme, die das BMF kurzfristig mit der Zurückziehung der Bildrechte von zwei Marken aus dem Satz bekam, wurde dieser Zeitplan über den Haufen geworfen. Der Druck verschob sich dadurch.

Die Post brachte nun das Heftchen am 13.11.2001 an größere Postschalter.

Die Marken weisen eine andere Zähnung auf. Die Marken des H-Blattes haben in der horizontalen Zähnung zwei Zähne weniger, vertikal einen Zahn weniger (im Vergleich zu den Marken aus Bogen).

Detlev Moratz


Neue Heidelberg-Briefmarke

Ein Ausschnitt des Heidelberger Schlosses ziert die neue Dauermarke der Serie 'Sehenswürdigkeiten'.

Mit DM 5,10 / € 2,61 dient sie dem Tarif für Standard-Einschreiben (mit "Übergabe" gegen Unterschrift). Notwendig wurde der Wert im Zuge der Euro-Umstellung.
Ausgabetag: 8. Nov. 2001.

Es handelt sich dabei um die achte Marke Deutschlands mit einem Bezug zu Heidelberg.

Der Wert, der wie alle Marken seit 1998 vom Bundesfinanzministerium herausgegeben wird (die Deutsche Post ist nur der Vertreiber und Nutzer), ist an den Schaltern nur aus Rollen erhältlich. Jede fünfte Marke ist rückseitig nummeriert.

In Bogen zu zehn Marken ist sie ausschließlich über die Philatelie-Stellen der Post beziehbar.

Detlev Moratz


EURO-Fahrplan für Briefmarken

Sammler werden zur Zeit sehr oft gefragt, was nun mit den Briefmarken bei der Euro-Einführung passiert. Hier nun der Fahrplan:

Am 12.05.2000
erschien die erste Briefmarke mit doppelter Wertangabe in Pfennig und Euro: "EUROPA 2000".

Seit 01.01.2001
erscheinen alle Marken in doppelter Währung.

Ab 01.01.2002
werden alle Marken nur noch in Euro-Währung ausgeben.

Bis 30.06.2002
können noch alle Marken verwendet werden. Mischfrankaturen sind erlaubt:
- alle frankaturgültigen Briefmarken mit der Wertangabe in Pfennig
- alle Briefmarken mit der Wertangabe in Pfennig und Euro
- alle Briefmarken mit der Wertangabe in Euro.

Ab 01.07.2002
sind die reinen Pfennig-Marken nicht mehr zur Frankatur zugelassen. Sie können umgetauscht werden. Alle Briefmarken mit der Wertangabe Pfennig und Euro bleiben weiter frankaturgültig.

Umtausch:
Die reinen Pfennig-Marken, die bis 30.06.2002 noch gültig sind, können nach folgenden Bedingungen GEBÜHRENFREI ab dem 01.07.2002 (nicht vorher) in EURO-Dauermarken umgetauscht werden:

- Am Schalter bis 50,00 DM bis 30.09.2002.

- Über Zentrale Umtauschstelle (in Frankfurt a. M.) für Markengesamtwert über 50,00 DM bis voraussichtlich zum 30.06.2003 !! Formulare und Verpackungsmaterial sollen rechtzeitig in den Filialen vorliegen.

- Bei Briefmarken mit Zuschlag wird nur der Frankaturwert berücksichtigt.

- Eine Auszahlung des Geldbetrages ist nicht vorgesehen.

Die Herausgabe der Marken bleibt weiterhin eine nationale Angelegenheit. Euro-Marken sind also weiterhin nur im jeweiligen Ausgabeland gültig. Die gemeinsame Währung ändert nichts daran.

Detlev Moratz


Deutschland-Briefmarken 2002 - Planung

Die deutsche Markenplanung für 2002 steht schon länger. Jetzt wurde sie aber von der Deutschen Post konkretisiert. Stand Mitte November 2001.

Demnach gibt es 2002 59 Werte (inkl. den Marken aus Blocks) mit € 45,78 (DM 89,54), darin sind € 5,17 (DM 10,11) für Zuschläge enthalten.
Über die Idee des Finanzministeriums, einen Zusammendruckbogen im März an die Schalter zu bringen, ist offensichtlich noch nicht endgültig entschieden:

"Landesparlamente in Deutschland" im Zusammendruck, 16 Werte zu je € 0,56 (zzgl. ev. zwei Zierfelder). Es würde sich dabei um die gleichen Motive handeln, die bereits zwischen 1999 und 2001 erschienen sind. Durch die Euro-Einführung müssten aber alle Werte geändert werden, was damit aus Sammlersicht eine völlig neue Ausgabe wäre.
Siehe Tabelle unten.

Detlev Moratz

Deutschland-Briefmarken  Jahrgang 2002
 

Planung
 
01. Januar 2002
Anz.
Automatenmarken: Umstellung der Sielaff-Geräte auf Euro-Eindruck. Marken selbst (Posthörner) werden nicht ausgetauscht.
-
-
10. Januar 2002
Anz.
Übergang zur Währungsunion - Einführung des Euro (aus Bogen)
1
0,56
Serie "Für den Umweltschutz" Internationales Jahr der Berge mit Zuschlag zugunsten des Umweltschutzes
1
0,56+0,26
100. Geburtstag Hans von Dohnanyi
1
0,56
1000 Jahre Bautzen
1
0,56
Für mehr Toleranz
1
0,56
Voraussichtlich noch Januar: Marke ‚Währungsunion' selbstklebend aus ‚Markenbox'
1
0,56
07. Februar 2002
Anz.
Sonderbriefmarkenserie "Für den Sport" 2002 mit Zuschlägen zugunsten der Stiftung Deutsche Sporthilfe:
Wintersport (0,51) und "Olympische Winterspiele" (andere drei Werte)
4
0,51+0,26
0,56+0,26
0,56+0,26
1,53+0,51
250. Geburtstag von Adolph Franz Friedrich von Knigge
1
0,56
100 Jahre Berliner U-Bahn
1
0,56
07. März 2002
Anz.
Serie "Kulturstiftung der Länder": Rechenmaschine von Johann Christoph Schuster
1
0,56
1000 Jahre Deggendorf
1
0,56

Fußballweltmeisterschaft - siehe auch Bericht oben
Zusammendruck

2
0,51
0,56
04. April 2002
Anz.
50 Jahre Baden-Württemberg
1
0,56
100 Jahre Deutsches Freimaurermuseum
1
0,56
150 Jahre Stiftung Ecksberg
1
0,56
50 Jahre Bundesanstalt für Arbeit
1
1,53
Serie "Post !": Schriftzug im Himmel.  Das Finanzministerium nennt die Ausgabe "Post AG".
1
0,56
02. Mai 2002
Anz.
Sonderbriefmarkenserie "EUROPA": Zirkus
1
0,56
Serie "Weltkulturerbe der UNESCO" Gartenreich Dessau-Wörlitz
1
0,56
250. Geburtstag von Albrecht Daniel Thaer. Ursprünglich mit € 0,56 angekündigt.
1
2,25
500 Jahre Universität Halle-Wittenberg
1
0,56
150 Jahre Kindergottesdienst
1
0,56
documenta 11 - Blockausgabe
1
0,56
06. Juni 2002
Anz.
Serie "Für die Jugend" mit Zuschlägen zugunsten der Stiftung Deutsche Jugendmarke e. V.:
"Kinderspielzeug"
5
0,51+0,26
0,51+0,26
0,56+0,26
0,56+0,26
1,53+0,51
Serie "Bedrohte Tierarten":
Flussperlmuschel, Bauchige Windelschnecke
2
0,51
0,56
100. Geburtstag Ernst Wilhelm Nay
1
0,56
04. Juli 2002
Anz.
Serie "Deutsche National- und Naturparke": Nationalpark Hochharz - Blockausgabe
1
0,56
125. Geburtstag Hermann Hesse
1
0,56
150 Jahre Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
1
0,56
Deutsche Welthungerhilfe
1
0,51
08. August 2002
Anz.
Serie "Dienst am Nächsten": Freiwillige Feuerwehr
1
0,56
Serie "Aufrechte Demokraten": Josef Felder
1
0,56
Serie "Bilder aus Deutschen Städten": Museumsinsel Berlin - Weltkulturerbe der UNESCO. Ursprünglich mit € 1,21 angekündigt.
1
0,56
Museum für Kommunikation Berlin. Ursprünglich mit € 0,51 angekündigt.
1
1,53
05. September 2002
Anz.
Serie "Deutsche Malerei des 20. Jahrhunderts"
Ursprünglich nicht angekündigt.
2
0,56
1,12
Serie "Für uns Kinder" - Blockausgabe
1
0,56
Archäologie in Deutschland. Ursprünglich mit € 0,56 angekündigt.
1
0,51
10. Oktober 2002
Anz.
Sonderbriefmarkenserie "Für die Wohlfahrtspflege 2002" mit Zuschlägen zugunsten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V.
5
0,51+0,26
0,51+0,26
0,56+0,26
0,56+0,26
1,53+0,51
225. Geburtstag von Heinrich von Kleist
1
0,56
100. Geburtstag von Eugen Jochum
1
0,56
07. November 2002
Anz.

Sonderbriefmarkenserie "Weihnachten 2002" mit Zuschlägen zugunsten der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V.

2
0,51+0,26
0,56+0,26
400. Geburtstag von Otto von Guericke
1
1,53
50 Jahre Deutsches Fernsehen
1
0,56
50 Jahre Bundeszentrale für politische Bildung
1
0,56
SUMME:  
74

45,78

Wenn nicht anders angegeben erscheinen alle Marken in Bogenform mit jeweils zehn (gleichen) Marken.

Detlev Moratz

Sonderganzsachen 2002 - Planung

Im Jahr 2002 erscheinen voraussichtlich insgesamt sieben Sonderganzsachen zu größeren philatelistischen Veranstaltungen. Die erste, anlässlich der Internationalen Münchner Briefmarkentage (IMB), zeigt als Markenmotiv die Sondermarke "1000 Jahre Deggendorf", einen Wert zu 56 Eurocent, der am ersten Tag der IMB erscheint. Für die weiteren sechs Sonderganzsachen sind noch keine Markenmotive festgelegt worden.
Hier alle Veranstaltungen, zu denen nach derzeitigem Stand Sonderganzsachen erscheinen:

- Internationale Münchner Briefmarkentage (IMB): 7. bis 9. März 2002
- 14. Internationale Briefmarkenmesse, Essen: 4. bis 6. April 2002
- Briefmarken- und Münzen-Messe Rheinland-Pfalz, Koblenz: 20. bis 21. April 2002
- 103. Deutscher Philatelistentag, Garmisch-Partenkirchen: 28. bis 30. Juni 2002
- HEIDEPOSTA, Fallingbostel: 23. bis 25. August 2002
- Philatelia mit T'card, Leipzig: 27. bis 29. September 2002
- Internationale Briefmarkenbörse, Sindelfingen: 25. bis 27. Oktober 2002

Detlev Moratz


Die Briefmarke lebt !

Diesen Spruch fand ich an einem der Händlerstände auf unserem Großtauschtag am 2. Dezember 2001.

In großen Buchstaben hatte die Frau des Briefmarken-Händlers diese Botschaft an die Wand hinter dem Stand "gepinnt".

Überhaupt war dieser Stand geprägt durch die liebevolle Umsetzung von Ordnungsliebe und geschmackvollem Äußeren.

Da stand ich also, betrachtete mir den Händlerstand, der sich so wohltuend von den anderen unterschied. Hier hatte man nicht den Eindruck, dass das Pärchen, das hinter der angebotenen Ware auf Kunden wartete, nur aufs Geldverdienen aus war. Eine ungewohnte Vorstellung. Wenn ich hinter mich sah, konnte ich die Schar der "großen Sammler" wahrnehmen. Große Sammler deshalb, weil sie so viel Material gesammelt hatten, dass sie es nun in großer Menge anbieten mussten. Früher bezeichnete man diese "Sammler" als Schwarzhändler - ein Ärgernis für jeden "normalen" Briefmarkenhändler, der ordnungsgemäß seine Umsatzsteuer abführte. Im Laufe der Jahre hat man sich arrangiert. Leben und leben lassen.

Ich widmete meine Aufmerksamkeit wieder dem Händlerstand und dem Pärchen vor mir. Beide im mittleren Alter. Man kommt ins Gespräch. Aus Bad Homburg v.d.H. kommen sie. Sie überreicht mir eine Visitenkarte, die ebenfalls geschmackvoll gestaltet ist. Ein "Smilie-Gesicht" schmückt die Karte. Dazu gibt`s einen Aufkleber - ebenfalls "Smilie". Ich deute auf den Spruch an der Wand und sage, dass mir diese Aussage sehr gefällt. "Wissen Sie," sagt er "uns macht nach all den Jahren die Beschäftigung mit den Briefmarken immer noch großen Spaß. Wir gehen auf viele Veranstaltungen mit unserem Stand den meine Frau so schön gestaltet hat" (natürlich - denke ich. Frauen sind eben kreativer als Männer).

"Dabei" fährt er fort "kommt es uns nicht darauf an, welchen Umsatz wir machen." Sie zupft ihn am Arm und fährt fort: "Wenn uns eine Veranstaltung gut gefällt, ist uns das viel wichtiger." Und mit einem Augenzwinkern verrät sie mir: "Heidelberg gefällt uns sehr gut - sie können uns für nächstes Jahr wieder fest einplanen."

Das werde ich ganz gewiss tun.

Warum erzähle ich Ihnen diese kleine Anekdote? Weil mir diese beiden liebenswerten Menschen aus dem Herzen gesprochen haben!

Die Briefmarke lebt! Sie lebt seit mehr als 160 Jahren, und sie wird so lange weiterleben, wie es Sammlerinnen und Sammler gibt, die sich noch an den kleinen Kunstwerken erfreuen können.

Sie war schon einige Male totgeredet. Als der Telefonkarten-Boom aufkam, hörte ich - auch im eigenen Verein - Briefmarkensammeln sei "out". Damals prophezeite ich, dass die Briefmarke und ihre Freunde den längeren Atem hätten. Ich hatte Recht.

Heute, kurz vor der Währungsumstellung auf den Euro, höre ich von einigen "alten" Sammlern, dass sie das Sammeln von Neuheiten einstellen, wenn der Euro kommt.

Als Hauptgrund wird die (zugegebenermaßen) chaotische Ausgabepolitik des Bundesfinanzministeriums angeführt. Es kämen zu viele Besonderheiten (Blocks, Zusammendrucke, Heftchen etc.) auf den Markt. Die Post wolle die Sammler "nur noch abzocken". Die Qualität und die Motivauswahl sei schlecht, zu viele Zuschlagsmarken und zu hohe Nominale (besonders bei den Dauerserien).

Ist das denn neu? Haben die Sammler denn nicht schon immer mit diesen Problemen zu kämpfen gehabt? In den 50er und 60er Jahren gab es eine Flut von Zusammendrucken (Posthorn / Heuss), wer Deutschland komplett sammelte (incl. DDR) konnte sich über zu wenige Blocks und Kleinbogen nicht beklagen. Und in den 80er Jahren wurden wir überschwemmt von Markenheftchen in zahllosen "Deckelvarianten".

Der Briefmarken-Markt hat immer den richtigen Weg für sich gefunden. Die Zusammendrucke der 50er und 60er sind heute gesuchte, seltene Sammlerstücke, für die man tief in die Tasche langen muss, die Blocks und Kleinbogen der DDR zählen heute zu den Gradmessern für die Wertigkeit einer DDR-Sammlung (Marx- und Engels-Blocks), und einige der "Deckelvarianten" der Markenheftchen aus den 80ern sind heute gesuchte Raritäten.

Und da ist natürlich die Freiheit, das zu sammeln, was einem Spaß macht. Wer Freude an den Briefmarken hat, ist nicht angewiesen auf die "Komplettsammlung nach Vordruckalbum". Wen die Zuschlagsmarken stören, soll sie weg lassen. Wer meint, beim Sammeln von Markenheftchen das Geld aus der Tasche gezogen zu bekommen, soll dieses Gebiet bleiben lassen. Und niemand ist gezwungen, Blocks zu sammeln. Nirgends steht geschrieben, dass eine Bund-Sammlung komplett sein muss. Wenn man sich also selbst im Anspruch etwas zurück nimmt, erspart man sich manches Ärgernis.

Allerdings gibt es auch viele Sammlerinnen und Sammler, die sich über Zusammendrucke, Markenheftchen und Blocks freuen. Die sich nicht übervorteilt fühlen, sondern noch den Ursprung des Sammelns in sich fühlen, sich über Besonderheiten freuen, die der Meinung sind, dass gerade solche Dinge ein Sammelgebiet interessant machen.

Das Briefmarkensammeln ist so individuell wie kaum ein anderes Hobby. Wer sich nicht gerade von Albenherstellern und Katalogmachern die Richtung diktieren lässt, kann immer noch Spaß und Freude dabei empfinden. Lassen wir uns unser schönes Hobby nicht kaputtreden!

Die Briefmarke lebt ! ! !

Christian Klouda


Impressum

Der Heidelberger Briefmarken-Bote ist die Vereinszeitschrift des Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V.

Verantwortlich i.S.d.PrGes. ist der Vorstand des Vereins.
Der Heidelberger Briefmarken-Bote erscheint halbjährlich, im Juni und Dezember des Jahres.

Redaktion:
Christian Klouda
Erich Ueltzhöffer
Detlev Moratz
Prof. Dr. Horst Friebolin

Es bleiben alle Presse- und Autorenrechte (auch für Abbildungen) dem jeweiligen Urheber/Besitzer vorbehalten.

Bezug:
Der Heidelberger Briefmarken-Bote wird an alle Vereinsmitglieder kostenlos verteilt und kann darüber hinaus zum Einzelpreis von 2,- Euro (zuzügl. Porto) bezogen werden.

Anschrift der Redaktion:
Christian Klouda,
Kolbenzeil 12, 69126 Heidelberg
Tel. 0 62 21 / 37 33 31, Fax 0 62 21 / 31 95 61
E-Mail: Klouda@Briefmarken-Heidelberg.de

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