Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e. V. (BSV)

 

Heidelberger Briefmarken-Bote - Dezember 2007

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Heidelberger Briefmarken-Bote

Inhalt:          

Editorial
Vereinschronik Teil X
Auch eine Sammlung bedarf der Pflege!
Heidelberger Philatelisten-Pokal 2007


Vereins-Meldungen

Deutsche Grußmarken von James Rizzi
Die Aufhebung des Briefmonopols

Impressum


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der Briefmarken-Bote erscheint diesmal Anfang des neuen Jahres 2008. Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel liegen hinter uns. Ich hoffe, Jeder von Euch hat die schönste Zeit des Jahres genossen und ist ein klein wenig zur Ruhe gekommen.

Vor uns liegt nun ein neues Jahr, in das wir manche Hoffnung setzen. Es ist wie ein brach liegendes Feld, auf dem vieles blühen und gedeihen kann, wenn wir es richtig „beackern“. Wie auch im alten Jahr 2007 werden wir unsere Ziele und Vorstellungen nur durch kontinuierliches und zielstrebiges arbeiten erreichen. Geschenkt bekommt niemand etwas.

Die Weichen sind gestellt. In der Heftmitte findet Ihr wieder den Terminkalender für das vor uns liegende Jahr. Es sind die bekannten Veranstaltungen aufgeführt, die sich seit vielen Jahren eines regen Zuspruchs erfreuen.

Besonders herausheben möchte ich unseren Vereinsausflug am 31. Mai 2008. Unser Sammlerfreund Stefan Haury hat sich wieder was tolles einfallen lassen – die Einladung hierzu findet Ihr im nächsten Info-Brief, dem auch die Einladung zu unserer Jahreshauptversammlung beiliegen wird.

 

Veränderungen in der Vereinslandschaft wird es 2008 auch geben: Der BSV Eppelheim e.V. 1975 wird sich in diesem Jahr auflösen. Es konnte niemand gefunden werden, der die Vereinsarbeit weiterführt. Es ist schmerzlich, zusehen zu müssen, wie ein einst aktiver und erfolgreicher Verein innerhalb weniger Jahre einen solchen Niedergang erlebt.

Ich habe die verbliebenen Mitglieder eingeladen, bei uns eine neue philatelistische Heimat zu finden und würde mich freuen, wenn möglichst alle unser Angebot annehmen würden.

Es ist enorm wichtig, dass ein Verein mit Leben erfüllt ist, dass er sich nach außen öffnet, ohne gleichzeitig die Betreuung seiner Mitglieder zu vernachlässigen. Eine ganz wichtige Aufgabe ist die Gewinnung neuer Mitglieder, um auch in Zukunft aktiv sein zu können.

Lasst uns gemeinsam diese Aufgabe angehen, damit unser BSV Heidelberg und Rohrbach noch lange wachsen und gedeihen kann!

Ihr Christian Klouda
1. Vorsitzender


Der Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V.

Ein Rückblick (von Dr. Horst Friebolin )

Teil X: Die Jahre 1964 - 1973

Nach den ereignisreichen Jahren 1964/5 mit dem Jubiläum, dem Verbandstag und den Partnerschaftstreffen mit Montpellier waren die Jahre danach bis 1969 etwas ruhiger. Und doch könnte man diese Zeit als Blütezeit des Vereins betrachten, denn die Mitgliederzahl stieg auf Rekordhöhe, auf weit über 100 (1966 waren es 114), die Monatsversammlungen wurden von durchschnittlich 40-50 Mitgliedern und Gästen besucht, die Tauschabende, die jeden Montag abend stattfanden waren auch von durchschnittlich 25-30 Mitgliedern und Gästen wahrgenommen. Es begann die Zeit, wo fast jedes Jahr ein großer, mehrtägiger Ausflug durchgeführt wurde.

Im Berichtszeitraum waren dies

1965   Montpellier (s. Teil IX ),
1968   Internationale Briefmarkenausstellung in Prag,
2.-7.9.1969   Wien zur Ausstellung „100 Jahre Wiener Staatsoper“,
29.4.-3.5.1970   SAARBRIA in Saarbrücken,
23.-26.6.1972   BELGIA 72 in Brüssel.

Von diesen Ausflügen schwärmen die "alten" Teilnehmer noch heute.

Ab 1970 war das Neumitglied Karl-Heinz Sass Fahrtenwart und gehörte in dieser Funktion dem Vorstand an. Neben diesem Amt war er auch alljährlich ein gut informierter Nikolaus, durch den Vorstand und Mitglieder mit spitzer Zunge aber stets fair „den Kopf gewaschen“ bekam (soweit notwendig!). Diese Nikolausfeiern waren jedes Jahr ein oder der Höhepunkt im Vereinsleben.

Doch ein neues Ereignis kündigte sich an, die innere Aktivität des Vereins sollte ja auch nach außen sichtbar werden. Da bot sich das Jahr 1969 an. Wie ich in der Festschrift 1991 und in Teil I („Vorläufer“ 1869 – 1891) dieser Serie berichtete, hatte der Student Wilhelm Faber 1869 in Heidelberg den Süddeutschen Philatelisten-Verein gegründet. Dies jährte sich 1969 zum 100. Mal. Diesem Jubiläum sollte gedacht und entsprechend sollte auch gefeiert werden. Während der Planung gab es einige Diskussionen darum, wer der älteste Verein in Deutschland sei. Dieses Privileg beansprucht der Dresdner Philatelistenverein - mit Recht – für sich. denn Fabers Gründung 1869 ging schnell wieder ein. Ob der Krieg schuld war oder ein Umzug von Faber, wollen wir offen lassen. Um es noch einmal ganz klar auszudrücken, der BSV Heidelberg beanspruchte nie das Recht, ältester Briefmarkensammler-Verein Deutschlands zu sein. Dies ist dem Briefwechsel 1969 zwischen Dr. Vieth, dem damaligen 1. Vorsitzenden und Dr. Jäger, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine, zu entnehmen. Im Brief von Dr. Vieth vom 14.2. 1969 an Dr. Jäger heißt es wörtlich: Der Briefmarkensammlerverein Heidelberg e.V. behauptet nicht, der älteste Briefmarkensammlerverein Deutschlands zu sein, er nimmt lediglich für sich in Anspruch, Traditionsträger des bis jetzt ältesten, bekannten Vereines von Briefmarkensammlern in Deutschland zu sein.

Die in unserem heutigen Vereinsnamen angegebene Jahreszahl 1891 ist durch das sich in unserem Besitz befindliche Protokollbuch von 1891 eindeutig belegt. Bei meinen Berichten habe ich mich stets an diese Tatsachen gehalten.

Doch zurück zum Jubiläum 1969. Diese Veranstaltung musste ja auch einen Namen haben. „100 Jahre BSV Heidelberg“ war, wie oben ausgeführt, nicht möglich und hätte auch nicht den Tatsachen entsprochen. So einigte man sich schließlich, ein Symposium zu veranstalten mit dem Namen: 100 Jahre Vereins-Philatelie in Deutschland. Das Symposium fand dann am 15. November 1969, 18.00 Uhr, im Ziegler-Bräu in der Bergheimer Straße 1b statt. Zwei Vorträge standen auf dem Programm:

1. Prof. Dr. Weidlich, Ehrenmitglied des BSV Heidelberg, sprach über: Wozu Vorphilatelie?“

Aus einem Bericht des LV SW vom 15.12.1969 entnahm ich: „In seinem ausgezeichneten Vortrag brachte er den Anwesenden das Sammeln und Verstehen der Altbriefe so nahe, dass so manch neuer Freund sich in Zukunft an diesem Sammelgebiet begeistern wird“.

2. Dr. Heinz Jäger, Lörrach, Vorsitzender des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarken-Sammler-Vereine über: Zukunftsfragen der Vereinsphilatelie“ .

Die Schlussworte dieses Referates haben auch heute noch Gültigkeit: „Darum lassen Sie uns jetzt mit den Erfahrungen und dem Wissen von gestern und mit den Philatelisten von heute der Philatelie von morgen, den Vereinen und dem Bund einen sicheren und erfolgreichen Weg in die 70er Jahre schaffen“!

Von den Grußworten ist vielleicht interessant zu erwähnen, dass Herr Ministerialrat Moering von der Bundespost das Erscheinen der 5. Heidelberg-Marke für das Jahr 1972 ankündigte.

Anlässlich des Symposiums 1969 erschien eine Sonderpostkarte und ein Sonderstempel (s. Abb. 1). Der Stempel enthält den zweischwänzigen Löwen aus dem Heidelberger Stadtwappen. Ich erwähne das deswegen, weil der Heidelberger Stadtrat 1969 beschloss, den Löwen in Zukunft etwas übersichtlicher zu präsentieren. Seinen vielfach gezeigten zweiten Schwanz legte er ab, wie auch die mächtige Mähne, was ihn allerdings in Gefahr bringt, zur Löwin – je nach Einstellung – aufgewertet oder degradiert zu werden (s. Abb. 2; RNZ Nr. 43, 1969).

Auf dem in Abbildung 3 wiedergegebenen Ersttagsbrief mit der angekündigten 5. Heidelberg-Marke hat der abgebildete Löwe zwar noch zwei Schwänze, aber im Sonderstempel nur einen.

Das Jahr 1973 brachte leider einen Vorstandswechsel, da Dr. Vieth krankheitshalber nicht mehr als 1. Vorsitzender kanditierte. Sein Nachfolger wurde Dr. Herfel. Abbildung 4 zeigt Dr. Vieth und Dr. Herfel bei der Amtsübergabe.

Ich weiß nicht genau, wann die Ortsgruppe Eppelheim im Briefmarkensammler-Verein Heidelberg gegründet wurde, aber laut Brief vom 27.9.1973 bestand sie schon. Leiter war Herr Plümacher, Stellvertreter Hans Maier. Darauf und auf die Gründung des Briefmarken-Tauschrings Heidelberg-Rohrbach werde ich nächstes Mal eingehen. Dabei brauche ich aber Hilfe von Zeitzeugen. Zu gegebener Zeit werde ich auf Sie zukommen, ich bin aber schon jetzt dankbar für Informationen.


Abb. 1 : Sonderpostkarte mit Sonderstempel mit zweischwänzigem Löwen zum Jubiläum „100 Jahre Vereins-Philatelie“


Abb. 2 : Heidelberger Stadtwappen in neuer Form mit einschwänzigem Löwen


Abb. 3 : Ersttagsbrief mit der 5. Heidelberger Briefmarke


Abb. 4 : Vorstandswechsel von Dr. E. Vieth zu Dr. E. Herfel, sitzend der Schriftführer R. Kretz


Auch eine Sammlung bedarf der Pflege!

Nach dem Erwerb von Briefmarken und dem Aufbau einer Sammlung machen sich viele Briefmarkensammler keine oder nur wenige Gedanken über die Unterbringung und Aufbewahrung Ihrer Schätze. In welchem System – ob Einsteckbuch oder Vordruckalbum – das bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass nach dem „in den Schrank stellen“ die Sammlung ein Mindestmaß an Pflege und Wartung erfährt.

Nachfolgender Artikel wurde uns freundlicherweise von der Firma SAFE zur Verfügung gestellt und sollte unbedingt beachtet werden! (red.)

Wie bei wertvollen Bild- und Schriftbänden, Grafiken usw. bedarf es auch bei einer Briefmarken-Sammlung der Wartung und Pflege.

Sammlungen, gleich in welchen Behältnissen sie untergebracht sind, müssen unbedingt wenigstens 2-3 mal im Jahr durchgeblättert und damit belüftet werden.

Speziell bei den Sammlungen, die nicht aus Freude am Sammeln von Briefmarken gekauft oder ersteigert werden, sondern als Geldanlage dienen, besteht die größte Gefahr. Diese Sammlungen wandern oft für Jahre und Jahrzehnte in einen Tresor, Bankfach und dergleichen und schlummern dort unbesehen, bis eines Tages eine Vererbung oder ein Verkauf ansteht.

Von Bibliotheken ist es ja bekannt, dass dort wertvolle ältere Schriften und Drucke in voll klimatisierten Räumen untergebracht werden und dort die Mitarbeiter streng darauf achten, dass diese Bild- und Schriftbände wenigstens 2-3 mal jährlich entnommen, durchgeblättert und dabei belüftet werden.

Da im privaten Bereich in der Regel klimatisierte Räume eher selten sind, empfiehlt es sich, die Sammlungen in einem möglichst gleichmäßig temperierten Raum bei einer Luftfeuchtigkeit von maximal 60-65 % unterzubringen. Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden.

Alben, Einsteckbücher usw. sollten unbedingt gestellt und keinesfalls gelegt werden, oder gar liegend aufeinander gestapelt werden.

Hätte ein Sammler diese Richtlinien befolgt, so währe auch ihm ein Verlust und eine Enttäuschung erspart geblieben: Er hatte seine wertvollen Briefmarken in einem kleinen Einsteckbuch in einen Banksafe gelegt. Nach einigen Jahren, als er die Marken verkaufen und die Marken entnehmen wollte, fand er in dem Fach nur noch Schredder vor. Die Marken samt Einsteckbuch waren von Mikroorganismen nahezu aufgefressen worden!

Schneider, SAFE


Heidelberger Philatelisten-Pokal 2007


Im Rahmen unseres Großtauschtages am 2. Dezember 2007 wurde der 14. Heidelberger Philatelisten-Pokal vergeben.

1. Platz  Monika Föhringer

Pinguine

 
2. Platz  Claus Müller

Weltkulturerbe Erdgeschichte

 
3. Platz  Fenja Scheu Wiesen beim sprießen genießen  
 
Weitere ausgestellte Exponate im Wettbewerb:
Erich Ueltzhöffer Heidelberger Sportveranstaltungen 1
Erich Ueltzhöffer Raumstation MIR 1
Horst Schroth

Gruß aus Heidelberg auf farbigen Postkarten

4
Joachim Claus Thalheim Eisenhammer 4
Franz Scholl Die Vogelwelt auf Briefmarken 3
Franz Scholl Heidelberger Druckmaschine 2
Ingrid Kirsch

Tanne, Ilex, Buchs & Co.

 
Regina Löwe

Fliegen Pilze?

 
Sina Eichacker / JSS

Saurier – normale, seltsame Doppelgänger

 
Jonas Neuweiler Tiere mit Federkleid 1
Ann-Katrin Neuweiler Blumen 1
Miriam Kliemann Raubkatzen 1
Vera Wölfer Vogelvielfalt 1
 
Exponate außer Wettbewerb:
Ursula Kohl

Telefonkarten von den Künstelern Bärbel Haas und Otmar Alt (TK)

1
BSV Vereinswerbung 1
BSV Rohrbacher Postkarten 3
BSV Rohrbacher Postgeschichte 1
BSV Legenden der Philatelie  
BSV Friedrich Ebert 3

Vereins-Meldungen

Großtauschtag am 2. Dezember 2007

Auf einen erfolgreichen Großtauschtag mit Heidelberger Philatelisten-Pokal 2007 können wir wieder mal mit Stolz zurückblicken. Auch in diesem Jahr konnten wir einen guten Besuch unserer Veranstaltung registrieren. Gegen 10.00 Uhr gab es keinen freien Platz mehr im Saal.
Unser Konzept mit Händler-/Sammlertischen, und einem bunten Beiprogramm (Tombola, Cafeteria und Vereinsstand), dazu die Vergabe des Heidelberger Philatelisten-Pokals mit Empfang und Auszeichnung, hat für jeden Geschmack etwas geboten.
Der Heidelberger Philatelisten-Pokal in seiner 14. Auflage lag mit 16 Exponaten nur um eines unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Wieder ein Beweis, wie beliebt dieser freie Wettbewerb inzwischen unter den Sammlern der Region geworden ist.

Vereinsausflug am 31. Mai 2008

Am Tag des Weltuntergangs lassen wir uns die gute Laune nicht vermießen! Auch für 2008 hat unser Sammlerfreund Stefan Haury wieder einen tollen Ausflug ausgetüftelt. Die Einladungen mit den Details folgen mit der Einladung zur Mitgliederversammlung – Termin bitte schon heute vormerken – es lohnt sich!

Sommerfest am 26. Juli 2008

Da lassen wir es uns bei gegrilltem und kühlen Getränken auf dem Gelände der Kleintierzüchtern in Rohrbach wieder gut gehen!
Für alle Veranstaltungen erfolgen wie üblich rechtzeitig schriftliche Einladungen!


Deutsche Grußmarken von James Rizzi

Für das Jahr 2008 sind in Deutschland 52 Sondermarken geplant. Unlängst hat die Deutsche Post AG wieder das alljährliche Infoheft an die Schalter der Postfilialen gebracht.

James Rizzi

Was in diesem Heft nur mit „Grüße für jeden Anlass“ bezeichnet ist, stellt für die deutsche Ausgabepolitik ein Novum dar: Es erscheint eine Markenserie, die eigens von einem namhaften, ausländischen Künstler gestaltet wurde.

Der Popart-Künstler James Rizzi, New York, entwarf die Motive der vier Sondermarken zu je 55 Cent aus der Serie „Post“, die paarweise im Februar und Mai 2008 an die Schalter kommen werden.

„Rizzis Arbeiten haben häufig seine Heimatstadt New York und deren Einwohner zum Inhalt. Die Bilder sind meist von geradezu kindlich-naiver Einfachheit und in sehr bunten Farben gehalten und strahlen Fröhlichkeit, urbane Lebensfreude und Optimismus aus, was ihm von der Kunstpresse die Bezeichnung „Urban Primitive Artist“ einbrachte.“ So heißt es in der deutschsprachigen Version des Internet-Lexikons Wikipedia.

Damit gehen die Deutsche Post und der Herausgeber, das Bundesministerium der Finanzen, neue Wege.

Detlev Moratz


Die Aufhebung des Briefmonopols

Am 31. Dezember 2007 endete in Deutschland das Monopol der Deutschen Post AG für Briefsendungen bis 50 Gramm. Die Bundesnetzagentur (vormals Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation, RegTP), die u. a. für die Lizenzierung aller Postunternehmen zuständig ist, hat deshalb mit einer Allgemeinverfügung in ihrem Amtsblatt alle sachlichen Beschränkungen der Lizenzen, wie z. B. die Verpflichtung zur qualitativen Höherwertigkeit bei Briefen bis 50 Gramm, aufgehoben.

Alle Lizenznehmer - auch die Deutsche Post AG - können danach seit dem 1. Januar 2008 in ihren Lizenzgebieten alle Briefdienstleistungen erbringen und sind dann in der Gestaltung ihrer Dienstleistungen frei.

Die Konkurrenten der Post AG konnten bislang nur Briefe bis 50 Gramm annehmen, wenn eine bessere Dienstleistung angeboten wurde, die die Post AG nicht im Programm hatte, z. B. die Zustellung am gleichen Tag.

Auf ‚Augenhöhe' mit der Post AG befinden sich die neuen Postunternehmen allerdings (noch) nicht. So ist der ehemalige Monopolist z. B. von der Mehrwertsteuerpflicht befreit. Umgekehrt gewährleistet er weiterhin die bundesweit flächendeckende Postversorgung.
Dies ist auch einer der Gründe, warum die Post AG weiterhin der alleinige Vertreiber der staatlichen Briefmarken (mit Aufschrift „Deutschland“) bleiben darf.

Briefmarken werden auch von privaten Firmen eingesetzt. Die Inschriften beziehen sich auf das jeweilige Unternehmen. Sinn macht der Einsatz von Briefmarken nur, wenn Briefkästen aufgestellt werden und die Annahme von Briefsendungen z. B. auch Privatpersonen offen steht.

Die Abbildung rechtss zeigt eine Marke der kürzlich in Turbulenzen geratenen PIN AG zu 1,37 €.

„Private“ Briefmarken sind grundsätzlich aber nicht Ausgaben zweiter Klasse. Sie dokumentieren ebenso die Dienstleistung eines Briefversandes. Regionale Anbieter z. B. nehmen bei den Motiven Bezug auf die örtlichen Gegebenheiten, Ereignisse und Jubiläen. Auch deshalb werden diese Marken und Belege gerne von heimatbezogenen Sammlern in die Kollektionen aufgenommen.

Bei der Auswahl ‚seiner' Privatmarken-Sammlung ist jeder Sammler selbstverständlich frei. Geachtet wird meist auf die ‚Seriosität' des Herausgebers. Dabei spielen hauptsächlich zwei Fragen eine Rolle: Werden Briefmarken innerhalb des Betriebes auch tatsächlich gebraucht und erscheinen nicht übermäßig viele Marken, die offensichtlich nur auf zahlende Sammler ausgerichtet sind.

Aber auch die Deutsche Post AG wandelt nicht mehr ganz so strikt auf ‚amtlichen' Pfaden bei der Frankatur. Man übt sich aber bei der Begriffsbestimmung noch in der Quadratur des Kreises.
Seit einiger Zeit findet man im Bereich der von der Post AG genannten „Plusbriefe“ Ganzsachen mit Wertstempeln, die den Schriftzug „Deutsche Post“ mit Logo der Post AG enthalten und eigene Motive darstellen.

Die Diskussion, wie Begriffe wie „Postwertzeichen“, „amtliche Ausgabe“ oder auch „Briefmarke“ selbst zu definieren sind, ist jedenfalls schon im Gange.

Detlev Moratz


Impressum

Der Heidelberger Briefmarken-Bote ist die Vereinszeitschrift des Briefmarken-Sammlerverein Heidelberg und Rohrbach 1891 e.V.

Verantwortlich i.S.d.PrGes. ist der Vorstand des Vereins.
Der Heidelberger Briefmarken-Bote erscheint halbjährlich, im Juni und Dezember des Jahres.

Redaktion:
Christian Klouda
Detlev Moratz
Prof. Dr. Horst Friebolin

Es bleiben alle Presse- und Autorenrechte (auch für Abbildungen) dem jeweiligen Urheber/Besitzer vorbehalten.

Bezug:
Der Heidelberger Briefmarken-Bote wird an alle Vereinsmitglieder kostenlos verteilt und kann darüber hinaus zum Einzelpreis von 2,- Euro (zuzügl. Porto) bezogen werden.

Anschrift der Redaktion:
Christian Klouda, Kolbenzeil 12, 69126 Heidelberg
Tel. 0 62 21 / 37 33 31, Fax 0 62 21 / 31 95 61
E-Mail: Klouda@Briefmarken-Heidelberg.de

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